Vom Albtraum zur Business-Idee

Personalisierbare Bänder fürs Handgelenk. Damit nie mehr ein Kind verloren geht.

Infoband Innovations AB, Höganäs, Schweden
. Aus einem Albtraum wird eine Erfolgsgeschichte: Ein buntes Band fürs Handgelenk. Infoband. Digital bedruckt, manuell beschriftet. Das hochwertige Identifikationsband einer kleinen Firma erobert die Welt.

Infoband Ad © swissQprint

Ein Kind geht verloren – der Albtraum jeder Mutter. Nina Story hat ihn durchlebt. Eine gefühlte Ewigkeit suchte sie am Strand nach ihrem kleinen Sohn. Sie fand ihn glücklicherweise wieder und erzählte später einem Bekannten, Dov Gatmon, von ihrem Erlebnis. Im Gespräch entstand die Idee eines Bands fürs Handgelenk, das mit Personalien versehen werden könnte. Bunt und lustig sollte es sein, damit Kinder Spass daran hätten, es zu tragen. Sei es im Ferienresort, im Shoppingtempel oder im Vergnügungspark.

Eine Firma, ein Produkt

Dov Gatmon spann die Idee weiter. Das Band könnte Patienten im Krankenhaus identifizieren aber genauso gut die Zugehörigkeit einer Person zu einer Touristengruppe signalisieren. Es könnte Festivalbesucher als solche ausweisen und gleichzeitig Werbeträger sein. Aus dieser Idee entstand ein Unternehmen. Ein Unternehmen mit einem einzigen Produkt und mit zwei Linien. Die eine: das wiederverwendbare «Infoband», die andere: das Einwegband «Once».

Hightech-Substrat

Für Gatmon war von Anfang an klar, er wollte etwas Hochwertiges auf den Markt bringen. Zunächst fand er das Material: einen super-soften Plastik. Angenehm auf der Haut und umweltfreundlich in der Zusammensetzung. Seine spezielle Eigenschaft: Tausende winziger Löcher. Beschriftet man das Band mit einem Kugelschreiber, sinkt die Tinte in diese Löcher ab. Und sie bleibt dort, auch wenn Kind und Band im Meer baden gehen. Wasserfeste Marker funktionieren natürlich auch, sind aber nicht zwingend nötig.

Herausforderung Druck

Die höchste Hürde war der Druckprozess. Die genialen kleinen Löcher im Material stellten eine Herausforderung dar. Zwar nahm Gatmon mit einer digitalen Rollendruckmaschine die Produktion auf, blieb aber auf der Suche nach der optimalen Lösung. Denn weder mit der Tintenhaftung noch der Druckqualität ware er wirklich glücklich. Auch die Abnehmer nicht. «Wir haben Kunden und Geld verloren», fasst Dov Gatmon zusammen. Als er schliesslich auf swissQprint aufmerksam wurde, reiste er kurzerhand mit Materialmustern in die Schweiz. Und im swissQprint-Drucklabor hielt er dann erstmals das Resultat in den Händen, was seinen Vorstellungen entsprach.

Infoband Product © swissQprint

Personalsierbare Infobänder fürs Handgelenk. Im Bogen gedruckt, von Hand konfektioniert.

Entscheidende Investition

Die kleine Firma stand nun vor einer wichtigen Entscheidung. Der Kauf eines Premiumdruckers bedeutete eine riesen Investition, versprach aber auch den lang ersehnten Erfolg. So entschied sich Gatmon für einen Oryx Flachbettdrucker. Das war 2009, und der Drucker ist nach wie vor in seiner Originalkonfiguration im Einsatz: Die acht Farbkanäle sind je doppelt mit CMYK bestückt, ergänzt mit Light-Cyan, Light-Magenta, Weiss und Effektlack. Der Drucker verfügt über eine Vorrichtung für Rollendruck und über die Plattenoption, die den Druck von Überformaten bis 2,5 × 4 Metern ermöglicht. Das Flachbett der Maschine ist 2,5 × 1,5 Meter gross. Von Anfang an gefiel Gatmon die Druckqualität und die einfache Handhabung der Maschine. Er nennt sie Smart-Maschine. «Sie ist wie ein iPhone», lacht er. Im Lauf der Zeit bewahrheitete sich zudem etwas, das ihm swissQprint und dessen Partner NIZE equipment in Aussicht gestellt hatten. Nämlich, dass die Maschine verlässlich und langlebig sein würde. Gatmon bestätigt: «Sie arbeitet einfach vor sich hin, Unterbrüche gibt es praktisch keine».

Hoffmann+Krippner Produkt © swissQprint

Ein Oryx Flachbettdrucker verhalf Dov Gatmon, dem Gründer von Infoband und Anna Berglund, der operativen Leiterin der Firma, zum Durchbruch.

Flachbett statt Rolle

Es überrascht, dass das biegeschlaffe Material statt von der Rolle in Bogen auf dem Flachbett bedruckt wird. Ein einzelnes Infoband misst 20 × 2 cm und 510 passen auf einen Bogen. Im Gegensatz zum früheren Rollendruckverfahren ist der Materialausschuss gleich null. Innert acht Minuten bedruckt Oryx die bunte Vorderseite mit filigranen Mustern und innert vier Minuten die schwarze Rückseite. «Die Verarbeitung von der Rolle würde insgesamt länger dauern», weiss Gatmon. Die zweite Überraschung: Die Bänder werden von Hand ausgeschnitten und konfektioniert. Auch das sei schneller als maschinelle Verarbeitung.

Kurze Reaktionszeiten

Anna Berglund, operative Leiterin bei Infoband, ist begeistert von der Oryx-Lösung: «Wir bemustern innert eines Arbeitstages, was Neukunden regelmässig verblüfft». In den Auflagen sei man völlig frei und Kleinauflagen seien ruckzuck erledigt. «Wir liefern weltweit an Privatpersonen und an Unternehmen verschiedenster Branchen», sagt Berglund. Sie zählt Detailhändler, zoologische Gärten und bekannte Vergnügungsparks auf.

Zweite Maschine

Gatmon hat zwischenzeitlich eine zweite Firma gegründet: Mediagården. Der Dienstleister produziert seit Oktober 2014 Messe- und POS-Displays sowie Innendekorations-Elemente. Und zwar auf einer Nyala (3,2 × 1,6 m Flachbett), die ebenfalls mit sechs Farben plus Weiss und Primer bestückt ist. Und auch dieser Drucker verfügt sowohl über die Rollen- als auch die Plattenoption. «Nach dem Erfolg mit Oryx war sonnenklar, dass auch bei Mediagården nur swissQprint infrage käme», erklärt der findige Geschäftsmann, der wohl bald neue Ideen aushecken wird.

infoband logo © swissQprint
Firma
Infoband Innovations AB, Höganäs,
Schweden
Branche
Industriedruck
Gründung
2005
Belegschaft
2
Drucker
Oryx
Referenzen
Tui Reisen, Bahn- und Schiffahrtsgesellschaften, Tryg, IF, Versicherungen, Event-Agenturen, Themenparks (Legoland, Zoos), Detailhandel